Die Horizontalbohrgeräte von AT-Boretec arbeiten mit Hydraulik
06.03.2016
Bohren statt graben
Wenn Leitungen in kurzer Zeit, kostengünstig und umweltschonend unter Straßen, Flüssen und Gleisen verlegt werden sollen, schlägt die Stunde von Horizontalbohrgeräten. Sie arbeiten nach dem Spülbohrverfahren und erlauben das unterirdische Verlegen von Gas- und Wasserrohren, von Strom- und Telekommunikationskabeln sowie von Fernwärmeleitungen, ohne dass dazu extra mit einem Bagger ein Graben ausgehoben werden muss. Die Kraft für die bis zu mehrere hundert Meter langen Bohrungen durch Erde, Sand und Fels liefert Hydraulik, HANSA‑FLEX die Komponenten.
Ein maximales Drehmoment von 15.400 Nm, eine Zugkraft von 350 kN (35 Tonnen) – die Leistungsdaten der MT35 Powerdrill-Bohranlage vom Bohrtechnikspezialisten AT-Boretec sind beeindruckend. „Das Horizontalbohrgerät gewinnt seine Effizienz durch gleich vier unabhängige Hydraulikkreisläufe mit hohem Wirkungsgrad“, erklärt Andreas Willmes, ein Betriebsleiter bei AT-Boretec. Die Energie für die zentrale Hydraulikanlage und ihre Pumpen liefert ein leistungsstarker Deutz- Dieselmotor mit fast 250 PS. Hydraulisch angetrieben wird nicht nur der Kettenantrieb des selbstfahrenden Bohrgeräts, sondern auch das Bohrgestänge mit Bohrkopf. Die für den Bohrvorgang so bereitgestellten Zug- und Drehkräfte ermöglichen so einen kraftvollen Vortrieb im Erdreich. Die Steuerung von Rotation und Vorschub erfolgt über zwei Joysticks im Führerstand. „Bei der Bedienung ist Erfahrung unerlässlich“, sagt Herr Willmes.
Das Bohrgestänge setzt sich aus 4,5 Meter langen Stangen zusammen, die auf dem Bohrgerät gelagert sind. Ist die erste Stange im Boden, fährt der Bohrschlitten zurück und eine neue Stange wird geladen, wobei das Bohrgerät bis zu 60 Bohrgestänge (270 Meter) an Bord mitführen kann. Der hydraulische Zahnstangenantrieb sorgt für einen feinfühligen Vorschub und Rückzug des Bohrgestänges. Der Antrieb selbst verfügt über eine Schleppkette, um die Hydraulikleitungen zu schützen. Hat der Bohrkopf sein Ziel erreicht, werden im Rückzug Leitungen und Leerrohre in den gebohrten Kanal gezogen. Beim Bohren wird eine Bentonit-Spülung durch das Gestänge zum Bohrkopf gepumpt. Die am Bohrkopf austretende Spülung trägt die gelösten Feststoffe aus der Bohrung und dient zur Stabilisierung des Bohrkanals. Die Horizontalbohrgeräte von AT-Boretec erreichen so je nach Boden Strecken bis zu mehreren hundert Metern am Tag.
Do it yourself
Bei AT-Boretec basieren die Bohrgeräte zwar alle auf demselben Konstruktionsprinzip, unterschiedliche Baugrößen und kundenindividuelle Ausführungen erschwerten jedoch eine Lagerhaltung von immer wieder variierenden Teilen wie Schlauchleitungen erheblich. Dadurch entstehende Materialengpässe erforderten dann zeitaufwändige Beschaffungsfahrten, oft auch in den Abendstunden oder am Wochenende. Im Gespräch mit der HANSA‑FLEX Niederlassung in Arnsberg-Hüsten entwickelte sich eine ebenso einfache wie überzeugende Idee: Warum nicht die Hydraulik- und Wasserschläuche selbst pressen? Nachdem die grundlegenden Anforderungen definiert waren, lieferte HANSA‑FLEX eine komplette Werkstattausrüstung mit Presse, Schneidewerkzeugen, Schälmaschine, Abroller, Prägemaschine und Prüfwerkzeugen.
Erfolgreicher Know-how-Transfer
Das erforderliche Know-how erwarben die Mitarbeiter von AT-Boretec dann durch Schulungen in der HANSA‑FLEX Niederlassung. Neben dem Schneiden, Konfektionieren und Verpressen von Schlauchleitungen standen unter anderem auch die Auswahl von Materialien und Komponenten anhand der Datenblätter sowie die anschließende Qualitätssicherung auf dem Programm. Ein Mitarbeiter brachte zudem bereits Erfahrungen aus dem Hydraulikbereich mit, wodurch die Einführung der hauseigenen Schlauchfertigung vereinfacht wurde. „Wir sind jetzt in der Lage, Hydraulik-Schläuche selbst zu pressen. Diese neue Eigenständigkeit erleichtert uns die Produktion ungemein“, sagt Andreas Willmes. Dass die Qualität stimmt, zeigen Stichproben, bei denen auf dem Prüfstand der HANSA‑FLEX Niederlassung Schlauchkontrollen ohne Beanstandung abgenommen wurden.
Alles auf Lager
Schläuche, Armaturen, Fittinge, Dichtungen, Befestigungsmaterial und weitere regelmäßig benötigten Komponenten stehen AT-Boretec in einem Konsignationslager direkt in der Produktion zur Verfügung. Die Zusammensetzung des Lagers wird regelmäßig angepasst und erweitert. „Bei den wöchentlichen Besuchen durch den HANSA‑FLEX Außendienst besprechen wir nicht nur die benötigten Mengen, sondern erhalten auch wertvolle Beratung zur Materialauswahl. Dabei spielen neben der hohen Beanspruchung im Arbeitseinsatz auch gesetzliche Vorgaben wie die Maschinenrichtlinie eine wichtige Rolle“, berichtet Andreas Willmes aus der Praxis.
Kleinere Reparaturen wie den Austausch einer beschädigten Schlauchleitung nehmen die Kunden von AT-Boretec nicht zuletzt aus Zeitgründen meist selbst vor.
Kurze Wege
Kleinere Reparaturen, wie den Austausch beschädigter Schlauchleitungen, führen AT-Boretec-Kunden aus Zeitgründen in der Regel selbst durch. “Das dichte Netz der HANSA‑FLEX Niederlassungen ist ein echter Pluspunkt für unsere Kunden. Ersatzteile sind in allen Bereichen kurzfristig verfügbar – sowohl national als auch international”, erklärt Andreas Willmes. Stehen komplexere Reparatur- oder Wartungsarbeiten an, nutzt der Bohrtechnikspezialist seine enge Zusammenarbeit mit dem Mobilhydraulik-Service. Schlauchleitungen werden direkt am Standort des Bohrgerätes verpresst und sofort montiert.
„Das dichte Niederlassungsnetz von HANSA‑FLEX ist hier ein echtes Plus für unsere Kunden. Ersatzteile stehen überall kurzfristig zur Verfügung – sowohl national wie international.“
Andreas Willmes
Bereichsleiter AT-Boretec
Bewährter Systempartner
AT-Boretec setzt konsequent auf einen schlanken Lieferantenstamm. „Wir versprechen uns dadurch nicht nur Vorteile beim Einkauf, sondern auch eine bessere Betreuung“, sagt Andreas Willmes. Im Bereich Hydraulik und Wasser ist HANSA‑FLEX inzwischen ein gesetzter Systempartner. Neben dem umfangreichen Sortiment wird besonders die ausgesprochen hohe Lieferfähigkeit geschätzt: „Geschwindigkeit ist für uns das A und O. Gerade weil wir oft kurzfristigen Bedarf haben, ist die Übernacht-Lieferung von Komponenten aller Art für uns unverzichtbar“.
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